Kultur und Medienprojekte

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Brot und Wein

Niederösterreichische Landesausstellung 2013

Seit etwa 8000 Jahren bäckt der Mensch Brot. Die Ausstellung zeichnet die für die Menschheit so entscheidende Entwicklung vom Steinzeitjäger zum Ackerbauern anhand von archäologischen Exponaten und Kunstwerken, aber auch in Vergleichen mit der Gegenwart nach. Sie lädt mit zahlreichen interaktiven Stationen ein, der Vergangenheit auf die Spur zu kommen.

Sie stellt Fragen, etwa warum gerade Getreide so wichtig für den Menschen wurde, warum der Mensch nicht mit Brei sein Auslangen fand, wie Brot und Bier miteinander verwandt sind, aber auch welche Nachteile mit Brotkonsum und Sesshaftigkeit verbunden sind. Im Unterschied zum Jäger musste sich der Ackerbauer nun vermehrt bücken, Schweres heben und ziehen. Die vermehrte Aufnahme von Kohlenhydraten steht mit verschiedenen „Zivilisationskrankheiten“ wie Karies und Gelenksproblemen in Zusammenhang. Auch die Konflikte häuften sich, da immer mehr Menschen von den wenigen fruchtbaren Flächen zu versorgen waren.

Andererseits haben gerade Ernährungskrisen die Entwicklung der Landwirtschaft vorangebracht. Am Ende der Ausstellung, die durch Urgeschichte, Antike, Mittelalter und das Industriezeitalter führt, kommen die Besucher/innen in die Gegenwart. Sie werden konfrontiert mit einer historisch einmaligen Situation: Noch nie gab es so reichhaltig zu essen wie heute, und trotzdem sind viele Menschen um ihr Essen besorgt. Noch nie war es so leicht an Nahrung zu kommen, und trotzdem ist das Hungerproblem nicht gelöst. Die Besucher/innen sind eingeladen, in dieser Situation die Zukunft der Ernährung und damit die Zukunft des Brotes mitzuentscheiden.

Fotos
© Klaus Pichler/NÖLA2013